Wie es begann...


Meine Erinnerungen an eine Ikone reichen in meine frühe Kindheit.

 

Oft ging ich als kleines Kind mit meiner Mutter zur Kirche und nach dem Gottesdienst gab es nur einen Ort den meine Mutter immer wieder aufsuchte, die Ikone am Eingang des Gotteshauses. Sie zündete oft eine Kerze an und ich saß dann auf einer Bank und schaute auf die brennende Kerze, die Ikone, meine Mutter, die Ihre vielfältigen Sorgen als junge Kriegerwitwe vor dieses Bild brachte. Es war ruhig in der Kirche und irgendwie mochte ich diese Ruhe.

 

„Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ nannte meine Mutter das Gnadenbild, ein einfacher Druck wie ich später erkannte, der durch die Kerzen schon sehr nachgedunkelt war. Diesen Titel erhielt sie wohl, weil Menschen Hilfe, mindestens aber Trost erfahren haben.

 

Später erfuhr ich dann die Originalbezeichnung:

 


Ikone Gottesmutter der Passion

Ikone "Gottesmutter der Passion"
Ikone "Gottesmutter der Passion"

Die Gottesmutter wird halbfigürig dargestellt. Sie hält mit der linken Hand den sitzenden Jesus und mit der rechten die Hände ihres Kindes.

 

Der Blick des Kindes ist nicht auf seine Mutter, auch nicht auf seine Betrachter gerichtet, sondern sein Blick richtet sich auf einen Engel der ein Kreuz hält (links wird ein weiterer Engel dargestellt mit weiteren Marterwerkzeug, Lanze und Schwamm). Das Kind erschrickt und verliert eine Sandale, hält sich mit beiden Händen an der Mutter fest.

 

Der Kopf der Gottesmutter ist leicht nach rechts geneigt. Sie schaut den Betrachter offen an, aus jeder Richtung trifft uns ihr Blick. Sie hält die Hand ihres erschrockenen Kindes, weiß, was Schmerz, Angst und Not bedeuten. Darum bringen wir unsere Nöte zu ihr und bitten um Hilfe.

 

Wir schauen sie an, können uns verstanden fühlen und bitten um ihre Fürsprache bei Gott.


Seit vielen Jahren male (schreibe) ich selbst Ikonen und konnte die total verdunkelte Ikone ersetzen. Da die Kirche den heiligen Schutzengeln geweiht ist, habe ich das Gnadenbild durch zwei Engel ergänzt und freue mich bei meinen Besuchen über die brennenden Kerzen.